zweizeilige Kennzeichen für US Fahrzeuge

US-Kennzeichen in Deutschland

Auch wenn die meisten Fahrzeuge aus Nachbarländern wie Frankreich ihren Weg nach Deutschland finden, sind es doch oft die Importe aus den USA, die etwas mehr Aufmerksamkeit erfordern. Hier werden vor allem amerikanische Klassiker, Sportwagen wie der Ford Mustang und spezielle Geländewagen, die der Europäische Markt nicht bietet, nach Deutschland geholt. Diese bringen nicht nur den „American Dream“ auf deutsche Straßen, sondern auch einige technische und bürokratische Herausforderungen mit sich – von der Umrüstung für deutsche Zulassungsstandards bis hin zu Sonderformaten beim Nummernschild.

Das Wichtigste zum US-Kennzeichen im Schnelldurchlauf

Das US-Kennzeichen ist mit 305 x 152 mm deutlich kompakter als das deutsche Pendant. Zudem können die einzelnen Staaten frei über die Gestaltung verfügen.
US-Soldaten und Diplomaten können US-Kennzeichen in Deutschland nutzen, solange diese an die entsprechenden Regelungen angepasst sind; wodurch sie optisch nicht mehr ganz dem Original entsprechen.
Importierte US-Fahrzeuge mit speziellen Karosserien können eine Sondergenehmigung für kleinere Kennzeichen erhalten, wenn der Platz für Standardkennzeichen nicht ausreicht.
Fahrzeuge aus den USA müssen oft an europäische Standards angepasst werden, insbesondere bei Beleuchtung und Abgaswerten. Eine Prüfung durch den TÜV ist für die Zulassung in Deutschland erforderlich.

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1.

US-Kennzeichen vs. Euro-Kennzeichen

US-Kennzeichen und Euro-Kennzeichen könnten unterschiedlicher kaum sein, sowohl in ihrer Größe als auch im Design. US-Kennzeichen messen kompakte 305 x 152 mm (12 x 6 Zoll), während ihre europäischen Geschwister mit 520 x 110 mm deutlich länger und schmaler sind. Wobei es natürlich auch kompakte Formate für Motorräder und spezielle Fahrzeuge gibt. Hierzu später mehr.

Die Unterschiede hören nicht bei der Größe auf. US-Kennzeichen sind ein kreatives Statement. Jeder Bundesstaat gestaltet seine Schilder individuell. Von farbenfrohen Grafiken über Mottos bis hin zu Symbolen, die die lokale Kultur oder Natur widerspiegeln. Die Schriftart und Anordnung der Buchstaben und Zahlen sind ebenso einzigartig und variieren von Staat zu Staat.

Euro-Kennzeichen hingegen setzen auf Einheitlichkeit und Funktionalität. Sie zeigen links das Länderkennzeichen, wie das „D“ für Deutschland, eingebettet in ein blaues Eurofeld. Die Buchstaben und Zahlen folgen festen Normen in Bezug auf Größe, Schriftart und Abstand, was die Lesbarkeit fördert und den Einsatz einer automatisierten Kennzeichenerkennung erleichtert.

Sicherheit & Material

Euro-Kennzeichen müssen eine reflektierende Oberfläche haben, die den europäischen Sicherheitsstandards entspricht. Die reflektierende Eigenschaft ist in Europa zwingend erforderlich, um die Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen zu verbessern. In den USA gibt es keine entsprechende Verpflichtung, sodass nicht alle Staaten mit einer reflektierenden Oberfläche arbeiten. Positive Beispiele wären Kalifornien oder New York.

Ein weiterer großer Unterschied liegt im Material. Während die klassischen Kennzeichen in beiden Fällen aus Aluminium bestehen, gibt es in Deutschland das Euro-Kennzeichen auch aus hochflexiblem Kunststoff, das sog. 3D Kennzeichen.

Wunschkennzeichen

Der Begriff Wunschkennzeichen bekommt in den USA eine neue Bedeutung, denn du hast eine meist völlig freie Auswahl aus Buchstaben und Zahlen, besonders bei Sonderkennzeichen wie den „Personalized Plates“. Die Anzahl der Zeichen ist jedoch begrenzt, in der Regel auf 5 bis 7 Zeichen, abhängig vom Bundesstaat.

In Deutschland hast du ebenfalls eine gewisse Flexibilität, der Aufbau des Kennzeichens ist jedoch viel strikter. Nach dem blauen Eurofeld folgt das Ortskürzel. Eine Kombination aus ein bis drei Buchstaben, die für den Zulassungsbezirk deines Fahrzeugs steht, zum Beispiel „HH“ für Hamburg.

Danach folgt die Erkennungsnummer. Eine Kombination aus ein bis zwei Buchstaben und bis zu vier Ziffern, die du dir individuell, mit einigen Einschränkungen (siehe hierzu verbotene Kennzeichen), zusammenstellen kannst.

2.

US-Modelle auf deutschen Straßen

Bevor du dein importiertes Fahrzeug aus den USA in Deutschland fahren darfst, muss es zugelassen werden. Die Zulassung erfordert, dass das Fahrzeug den deutschen Vorschriften entspricht, was oft technische Anpassungen notwendig macht.

Technische Anforderungen und TÜV-Prüfung

Fahrzeuge aus den USA weichen häufig in den Bereichen Beleuchtung, Abgaswerte und Sicherheitsstandards von den in der EU geltenden Normen ab. Zum Beispiel sind in den USA rote Blinker üblich, während in Deutschland orange Blinker vorgeschrieben sind. Auch die Abgasnormen unterscheiden sich, sodass oft eine Anpassung an die europäischen Emissionsstandards nötig ist.

Bevor du das Fahrzeug zulassen kannst, muss es durch den TÜV oder die DEKRA geprüft werden. Diese Institutionen überprüfen, ob dein Auto den deutschen Vorschriften entspricht. Ohne diese Prüfung ist eine Zulassung nicht möglich. Manchmal sind auch Umbauten erforderlich, was zusätzliche Kosten verursacht.

Vorübergehende Nutzung von US-Kennzeichen

Falls du temporär in Deutschland bist und dein Fahrzeug mit überführt hast, kannst du bis zu 12 Monate mit dem originalen US-Kennzeichen fahren. Nach Ablauf dieses Zeitraums muss das Fahrzeug jedoch offiziell zugelassen und mit einem deutschen Kennzeichen versehen werden.

US-Soldaten und Diplomaten dürfen ihre Fahrzeuge weiterhin mit speziellen Militärkennzeichen nutzen, die vom amerikanischen Militär in Deutschland ausgegeben werden. Diese Kennzeichen ähneln den US-Kennzeichen, sind aber an deutsche Regelungen angepasst.

3.

Nummernschilder für importierte US-Fahrzeuge

Nachdem das Fahrzeug die technische Prüfung bestanden und sich für die Zulassung qualifiziert hat, stellt sich die Frage der Kennzeichengröße. Besonders bei US-Fahrzeugen, die eine spezielle Karosserieform haben, kann es zu Herausforderungen kommen.

Standard vs. Sondergrößen

In Deutschland gibt es klare Vorgaben zur Größe von Kennzeichen. Allerdings passen diese Standardgrößen nicht immer auf importierte US-Fahrzeuge. Gerade bei Oldtimern und Sportwagen kann der Platz für das Kennzeichen stark eingeschränkt sein.

Falls das Fahrzeug aufgrund seiner Bauweise nur ein Kennzeichen in Sondergröße aufnehmen kann, kannst du eine Sondergenehmigung bei der Zulassungsstelle beantragen. Diese wird in der Regel erteilt, wenn du nachweisen kannst, dass die Karosserie keinen Platz für ein Standardkennzeichen bietet. Dazu benötigst du eine Bestätigung vom TÜV oder der DEKRA sowie Fotos und technische Unterlagen, die die Notwendigkeit einer Sondergröße dokumentieren.

Antrag auf Sondergröße

Um die Sondergenehmigung zu erhalten, musst du folgende Schritte befolgen:

  1. TÜV/DEKRA-Bescheinigung: Du brauchst eine offizielle Prüfung, die bestätigt, dass ein Standardkennzeichen nicht passt.
  2. Technische Nachweise: Technische Unterlagen und Fotos des Fahrzeugs, die die Platzverhältnisse für das Kennzeichen belegen.
  3. Beantragung bei der Zulassungsstelle: Mit diesen Unterlagen kannst du bei der Zulassungsbehörde das kurze Kennzeichen beantragen.

Sollte die Genehmigung erteilt werden, wird dir ein verkürztes Kennzeichen zugeteilt, das dennoch den gesetzlichen Anforderungen entsprechen muss – insbesondere hinsichtlich der Lesbarkeit und der vorgeschriebenen Mindestgröße der Schrift.