H-Kennzeichen aus Kunststoff am Porsche

Voraussetzungen für ein H-Kennzeichen

Oldtimer sind echte Raritäten, die nicht nur Sammlerwert haben, sondern auch finanzielle Vorteile mit sich bringen. Wenn dein Fahrzeug die Voraussetzungen für H-Kennzeichen erfüllt und eine Prüfstelle es als Oldtimer einstuft, zahlst du zum Beispiel weniger Kfz-Steuer und geringere Versicherungsbeiträge.

Auf einen Blick: Diese Voraussetzungen gelten für H-Kennzeichen

Das Fahrzeug muss seine Erstzulassung vor mehr als 30 Jahren erhalten haben.
Der Oldtimer muss im Wesentlichen noch seinem Originalzustand entsprechen oder zeitgenössisch restauriert sein.
Ein unabhängiger Gutachter muss bestätigen, dass für die H-Zulassung alle Kriterien erfüllt sind.
Eine weitere Voraussetzung für H-Kennzeichen ist eine gültige Hauptuntersuchung (HU).

Was ist ein H-Kennzeichen und welche Vorteile bringt es mit sich?

Nummernschilder, die ganz rechts den Buchstaben „H“ tragen, kennzeichnen historische Fahrzeuge. Davon sind laut ADAC in Deutschland mehr als 500.000 unterwegs. Wird dein Auto, Motorrad oder Lkw als Oldtimer eingestuft, profitierst du von folgenden Vorteilen:

  • Fahrzeuge mit H-Kennzeichen dürfen in jede Umweltzone einfahren. Das kann vor allem bei alten Diesel-Fahrzeugen von Vorteil sein, die ansonsten meist nur eine rote Schadstoffeinstufung erhalten würden.
  • Mit H-Kennzeichen zahlst du oft weniger Kfz-Steuer. Unabhängig von Verbrauch und Hubraum werden mit H-Zulassung jährlich 191,73 Euro für Autos und 46,02 Euro für Motorräder fällig. Achtung: Wenn du einen kleinen Oldtimer fährst, lohnt es sich zu rechnen. Für Fahrzeuge mit unter 700 Kubikzentimeter Hubraum und einer ganzjährigen Zulassung sind reguläre Kennzeichen meist günstiger als H-Kennzeichen.
  • Für Oldtimer gibt es zudem günstige Versicherungstarife. Da die historischen Fahrzeuge meist weniger gefahren werden, bieten viele Versicherungen günstigere Beiträge.

Wie bekommt man ein H-Kennzeichen?

Für eine H-Zulassung müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein. So gehst du vor:
  1. Oldtimergutachten einholen

Die Voraussetzung für die H-Zulassung ist ein Oldtimergutachten gemäß § 23 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO). Dafür musst du dein Fahrzeug von einer unabhängigen Prüforganisation wie TÜV, DEKRA oder GTÜ beurteilen lassen. Das Gutachten kostet circa 80 bis 200 Euro. In der Regel folgt außerdem eine Hauptuntersuchung für die Zulassung. Denn auch ein Oldtimer muss verkehrssicher und regelkonform auf deutschen Straßen fahren können.
  1. Termin bei der Zulassungsstelle

Vereinbare anschließend einen Termin bei der Zulassungsstelle deines Hauptwohnsitzes, um eine H-Zulassung zu beantragen. Dafür benötigst du folgende Dokumente:
  • Oldtimer-Gutachten
  • Personalausweis oder Reisepass mit aktueller Meldebestätigung
  • Elektronische Versicherungsbestätigungsnummer (eVB-Nummer)
  • Zulassungsbescheinigung I und II (Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief)
  • Nachweis über die Hauptuntersuchung (HU)
  • SEPA-Lastschriftmandat für die Kfz-Steuer
  • bisheriges Kennzeichen
Tipp: Willst du dir Zeit und Aufwand rund um die Fahrzeugzulassung sparen, kannst du gerne unseren Online-Zulassungsservice in Anspruch nehmen.
  1. Kennzeichen bestellen und siegeln lassen

Mit der zugeteilten oder reservierten Kennzeichennummer kannst du nun deine H-Kennzeichen kaufen. Wenn du sie bei kennzeichenheld.de bestellst, erhältst du sie mit Tiefpreisgarantie in nur wenigen Werktagen und – falls gewünscht – als nachhaltige 3D Kennzeichen. Nun musst du deine H-Kennzeichen nur noch in der Zulassungsstelle siegeln lassen, montieren und schon geht’s los.

Das Oldtimer-Gutachten: Diese Kriterien werden geprüft

Alt sein allein reicht nicht: Dein Auto, Motorrad oder Lkw muss als kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut eingestuft werden. Inspekteure bewerten, ob der Oldtimer folgende Voraussetzungen für eine H-Zulassung erfüllt:

  • Datum der Erstzulassung: Das Fahrzeug muss mindestens 30 Jahre alt sein, um ein H-Kennzeichen zu bekommen.
  • Guter und originaler Zustand: Der Oldtimer darf im Laufe der Jahre nicht stark verändert worden sein aber auch keine erkennbaren technischen Mängel aufweisen. Daher sind Umbauten, Modernisierungen und teilweise auch ein Tuning erlaubt, solange die Veränderungen zeitgenössisch sind, das heißt: Sie hätten so auch zum Zeitpunkt der Zulassung oder maximal zehn Jahre später ausgeführt werden können. Du kannst deinen Oldtimer zum Beispiel in einer anderen Farbe lackieren, diese muss aber vom Hersteller freigegeben worden sein. Auch sicherheitsrelevante Umbauten sind erlaubt. Du solltest aber vorher immer mit einem Sachverständigen sprechen.

Alternativen: Weitere Kennzeichen für deinen Oldtimer

Das H-Kennzeichen ist nicht die einzige Möglichkeit, einen Oldtimer steuergünstig und mit geringen Versicherungsbeiträgen zu fahren. Zur Wahl stehen auch:

  • Reguläre Kennzeichen: Für Fahrzeuge mit kleinem Hubraum und wenig Verbrauch sind reguläre Kennzeichen oft sogar günstiger als die pauschal besteuerten H-Kennzeichen – zumindest dann, wenn du sie das ganze Jahr über fahren willst.
  • Saisonkennzeichen: Meist aber werden Oldtimer nur zu besonderen Anlässen aus der Garage geholt. Daher sind Saisonkennzeichen besonders interessant. Du kannst deinen Oldtimer jedes Jahr nur für einen bestimmten Zeitraum zulassen, der zwischen mindestens zwei und maximal elf Monaten liegen darf. Die Steuer wird anteilig berechnet. Besonders günstig ist daher eine Kombination aus H-Kennzeichen und Saisonkennzeichen, die seit 2017 möglich ist.
  • Rotes 07er-Kennzeichen: Wenn du mehrere Oldtimer hast und sie nur zur Teilnahme an Oldtimer-Veranstaltungen und in die Werkstatt fährst, ist ein rotes 07er-Kennzeichen für dich interessant. Es wird zwar zu denselben Sätzen besteuert wie H-Kennzeichen, darf aber für mehrere Fahrzeuge verwendet werden. Es berechtigt zu:
  • An- und Abfahrten zu Oldtimer-Veranstaltungen
  • Probe-, Überführungs- und Prüfungsfahrten zum Zweck der Wartung oder Reparatur

Voraussetzung ist, dass du ein Fahrtenbuch führst.  

Interessant zu wissen: „Oldtimer“ ist ein deutsches Wort

Auch wenn der Begriff englisch klingt: „Oldtimer“ kennt man nur in deutschsprachigen Ländern. Genauso wie bei „Handy“ oder „Laptop“ handelt es sich um einen Scheinanglizismus. In den USA, Großbritannien und anderen englischsprachigen Ländern spricht man von „classic car“ oder „veteran-car“, wenn von historischen Fahrzeugen die Rede ist.

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