TÜV-Ratgeber: Darauf solltest du achten

Der große Tag steht an: Es geht zur Hauptuntersuchung und der Technische Überwachungsverein deiner Region, kurz TÜV, nimmt dein Auto in Augenschein. Hier entscheidet sich, ob dein Wagen zwei weitere Jahre auf die Straße darf oder nicht. Eine Überprüfung steht für Autos alle 24 Monate an, Neuwagen dürfen mit dem ersten Check 36 Monate warten. Bereits seit 2010 ist die Abgasuntersuchung ein fester Ordnungspunkt dieser Begutachtung. Als Tuner kümmerst du dich intensiv um das Auto. Vergiss keinesfalls, für alle technischen Änderungen die notwendigen Nachweise mitzubringen. Zu den wichtigen Dokumenten gehören außerdem die Zulassungsbescheinigung I (Fahrzeugschein) und im Fall eines noch nicht zugelassenen Wagens die Zulassungsbescheinigung II (Fahrzeugbrief).

Wenn du ein älteres Modell fährst, steigt vielleicht die Aufregung vor der Kontrollinstanz – keine Sorge! Wir schildern dir, worauf du im Vorhinein achten musst und wie der Wagen sicher durch den TÜV kommt. Manchmal sind bereits Kleinigkeiten entscheidend, wie ein gut sichtbares und gut montiertes Pkw-Kennzeichen. Mit unseren Haltern sitzt es bombenfest am Wagen und eine kleine Putz-Session sorgt dafür, dass es von Schmutz befreit ist.

Worauf kommt es beim TÜV besonders an?

Eine Gewichtung ist schwierig, da mehrere Details große Auswirkungen auf ein „Ja“ oder „Nein“ bei der Vergabe der Prüfplakette haben. Zunächst schauen wir uns die großen Bereiche an, in denen Prüfer sehr streng sind und Mängel geahndet werden.

Die Bremsen: Sie sind das Herz der Verkehrssicherheit und müssen in intaktem Zustand sein. Ein Bremstest ist meistens kostenlos und ein geschulter Blick erkennt schnell, ob die Bremsbeläge und Bremsscheiben noch ausreichen oder ersetzt werden müssen. Wenn dies der Fall ist, werden die Bremsbeläge paarweise ausgetauscht.

Die Reifen: Der Gesetzgeber verlangt eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm. Allerdings empfehlen ADAC und weitere Experten bei Sommerreifen eine Tiefe von 2 bis 3 mm und bei Winterreifen sogar 4 mm. Führe selbst einen Sichttest durch! Weisen die Autoreifen Risse oder gar Beulen auf? Dann schnell in die nächste Werkstatt, der TÜV wird das nicht tolerieren.

Rost und undichte Stellen: Dieser Bereich wird bei Bastlern und Tuning-Freunden sicher kein Thema sein, aber wenn du ein älteres Fahrzeug fährst, nimmt der Verschleiß rasant zu. Die TÜV-Mitarbeiter schauen bei Rost sehr genau hin. Wenn der Wagen auf der Hebebühne steht und Roststellen an tragenden Teilen gesichtet werden, kann dies zur Verweigerung der Plakette führen. Durchgerostete Stellen sind ein No-Go. Wenn du Schäden dieser Art entdeckst, musst du einige Arbeiten in die Wege leiten. Mit Spachteln und Lackieren ist es bei groben Schäden jedoch nicht getan. In der Fachwerkstatt werden Rostfraß & Co. professionell geschweißt. In ganz dramatischen Fällen ist selbst das nicht mehr zielführend und ein altes Auto muss seinen letzten Weg antreten.

Ebenfalls sehr alarmierend ist austretende Flüssigkeit. Diese kommt in Form von Kühlflüssigkeit aus dem Motorraum, aus dem Auspuff oder weiteren Bereichen. Bremsflüssigkeit, Scheibenwischerflüssigkeit und andere Substanzen weisen dir oder dem Kfz-Mechaniker in der Werkstatt den Weg zur Ursache. Lasse solche Undichtigkeiten unbedingt vorab abklären und wieder in Ordnung bringen.

Die Lichtanlage: Kaum einen Bereich am Pkw überprüfst du so einfach wie die Lichtanlage. Wenn Leuchtmittel nicht mehr richtig funktionieren, müssen die betroffenen Lämpchen ausgewechselt werden. Schalte alle Lichter und Blinker ein: Leuchten Sie? Gibt es Aussetzer? Sind sie hell genug? Achte zudem darauf, dass in Blinkern kein Wasser steht und die Scheinwerfer bei älteren Wagen nicht zu stark verkratzt oder ausgetrübt sind. Ist dies der Fall, helfen Polituren, die genau für diesen Zweck gedacht sind und wieder für Durchblick sorgen. Bei weiterführenden physischen Schäden an einer Beleuchtung – z. B. ein Loch oder Riss – musst du den Bereich erneuern, wenn der Wagen durch den TÜV kommen soll

Die Details nicht vergessen

Neben den großen Kontrollbereichen bist du in vielen weiteren Zusammenhängen gefragt, dein Auto in Schuss zu halten und Fehler zu beheben. Der Verbandskasten ist nicht nur bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle ein besonders beliebtes Objekt, bei dem Prüfer erste Mängel feststellen. Zunächst einmal sollte er vorhanden und vollständig sein. In einem zweiten Schritt lohnt es sich, wenn du dir die Verfallsdaten der Bestandteile ansiehst und abgelaufene Artikel zügig ersetzt. Außerdem gehören Warndreieck und Warnweste sowie alle Sitze ins Auto, falls Letztere ausgebaut werden können.

Eine kurze Check-Liste:

  • Verbandskasten, Warndreieck, Warnweste an Bord
  • Sitze eingebaut
  • Ladekabel von E-Fahrzeugen und Hybriden an Bord
  • Spiegel, Scheibenwischer und Nummernschilder intakt
  • Kontrollleuchten, ABS, Airbags, Gurte checken
  • Ölstand, Verschleißteile checken
  • Scheiben kontrollieren
  • Autoakustik überprüfen, Auffälligkeiten nachgehen

Fahrer von Autos mit E-Kennzeichen müssen ihr Ladekabel mitführen. Schließlich lädst du dein Hybrid- oder Elektroauto regelmäßig auf und das sollte auch jederzeit möglich sein. Die Außenspiegel und Scheibenwischer funktionieren nur dann wirklich gut, wenn sie korrekt eingestellt sind und keine Schäden aufweisen. Kaputte Spiegel reparierst du lieber rechtzeitig und die Scheibenwischer sollten ohnehin wenigstens einmal im Jahr überprüft werden. Das bietet sich beim Führjahrs-Check nach den Belastungen des Winters sehr gut an.

Schaust du dir regelmäßig die Kontrollleuchten an? Sie dürfen nicht dauerhaft blinken, denn sonst stimmt etwas mit den Airbags oder dem ABS nicht. Übrigens: Für die Autoreifen existiert für Neuwagen ebenfalls ein Kontrollsystem, das den Druck misst. Sorge dafür, dass es funktioniert und auf deinen Reifen nicht zu wenig Luft ist – 2,5 bar Reifendruck sind ein guter Mittelwert. Ein Detail, das viele Autofahrer übersehen, sind die Sicherheitsgurte. Es kommt nicht oft vor, dass hierbei grobe Schäden entstehen, aber die Schlösser und die Gurte selbst müssen in einwandfreiem Zustand sein.

Keine Bange – die Liste liest sich länger, als sie eigentlich ist. Viele der Überprüfungen führst du im Alltag bereits täglich durch. Wenn du durch die Windschutzscheibe blickst, ist vor allem in Herbst und Winter Aufmerksamkeit Trumpf. Kleine Steinschläge und Löcher erkennst du meistens rechtzeitig. Handele, ehe sich aus einem Punkt ein Riss entwickelt. Kaputte Frontscheiben ahndet der TÜV konsequent, also beuge durch eine frühzeitige Glasreparatur weiteren Schäden und höheren Kosten vor.

Ein weiterer Test: Deine Hupe – ertönt kein Signal ist das ein Mangel. In Bezug auf die Geräuschkulisse deines Fahrzeuges geben wir dir den Rat, ungewohnten Klängen zügig auf den Grund zu gehen. Eine zu laute Auspuffanlage, klappernder Motor, rasselndes Getriebe und weitere untypische akustische Besonderheiten alarmieren auch die Kontrolleure beim TÜV.

Bleib stets ruhig! Wenn du dich gut auf den Termin vorbereitest, wird am Ende der Daumen nach oben zeigen.d

3D Kennzeichen müssten NICHT beim TÜV vorgelegt werden